Infopunkt 10

Die Ahr formt ihr eigenes Tal


Blick auf Tafel am Infopunkt 10


Der Blick vom Infopunkt 10, oberhalb der Spicher Ley, zeigt eindrucksvoll wie tief die Ahr sich in den Fels eingeschnitten hat, dabei ist ein klassischer Mänderbogen entstanden.

Ein Blick auf die Karte zeigt die engen Mäanderbögen, die um Schuld herum. Die Ahr legte diese Bögen bereits sehr früh in einem breiten Tal an, bevor er sich tief in die Gesteinsfolge einschnitt. Seit einigen hunderttausend Jahren ist die Ahr in dem durch Tiefenerosion gebildeten Tal festgelegt. Die Flussrinne schneidet sich mit der Zeit immer tiefer ein und zugleich weiten sich die Bögen durch Erosion an den Prallhängen und Ablagerung an den Gleithängen.

Mäander


Während am Prallhang das Gestein durch die stärkere Strömung abgetragen wird, kommt es im Bereich des Gleithanges, dem Innenbereich der Biegung zur Sedimentablagerung. Dadurch weitet sich die Schleife mit der Zeit nach aussen.


Die Ahr ist der Hauptfluss des sogenannten Ahrgebirges und entwässert über ihre Nebenflüsse ein Niederschlagseinzugsgebiet von rund 900 km². In ihrem Einzuggebiet fallen im Mittel jährlich 675 mm Niederschlag, womit die Ahr zu den niederschlagsärmeren Flussgebieten in Rheinland-Pfalz gehört. Insgesamt misst die Ahr rund 89 km Länge, auf der sie von der Quelle bis zur Mündung mit ca. 460 m einen vergleichsweise großen Höhenunterschied überwindet. Aus der Quelle in Blankenheim strömen pro Sekunde ca. 12 Liter Wasser.

Erosion


Die Ahr hat sich in den letzten 600.000Jahren immer tiefer in das Gestein geschnitten, dabei findet gerade in den Mäanderbögen sowohl Seitenerosion, wie auch Tiefenerosion statt. Die Strömung des Flusses ist im Aussenbereich der Biegung, dem Prallhang, am stärksten und schneidet daher auch seitlich in das Gestein. Da das Grundgebirge sich langsam heraushebt, gleich der Fluss dies durch das Einschneiden in die Tiefe aus und es konnten so die heutigen Taleinschnitte entstehen.

Die geologische Geschichte sowie Einwirkungen durch Klima und Mensch haben entlang der Ahr einen vielfältigen Lebensraum geschaffen. Wiesen und Weiden oder Galeriebaumbestand säumen zumeist den Flusslauf. Auwaldrelikte mit Erle, Esche und Ulme finden sich an den Oberläufen der Zuflüsse der Ahr. Im weiteren extensiv genutzten Umland erstrecken sich Wald und Grünland sowie Siedlungen, z. B. der Ort Schuld. Im Zuge der Erschließung des Ahrtals wurde der Flusslauf in Abschnitten befestigt, wodurch sich die Fließgeschwindigkeit und die Erosionskraft veränderten.

Mäander

Typischer Bewuchs  im ufernahen Auenbereich der Ahr.

Um die damit verbundene Einschneidung des Flussbetts zu mindern wurden Schwellen in das Flussbett der Ahr gebaut. Seit 2001 werden Auen als Rückhalteraum für auflaufendes Hochwasser renaturiert. Heute werden einige Sohlschwellen und alte Mühlwehre zurückgebaut und beispielsweise Lachse und Meerforellen wieder heimisch gemacht. Die Ahr hat dadurch einen hohen ökologischen Wert zurückgewonnen.

Am Dreieck liegt die Ahr bei 241 m Höhe, bei Insul bei 220 m. Ein Vogel würde zwischen beiden Punkten genau 2,5 km weit fliegen. Ein Lachs schwimmt gegen die Strömung und überwindet von Insul zum Dreieck eine Steigung von 21 m (das entspricht 6-7 Stockwerken) und eine Strecke, die fast doppelt so lang ist wie die Flugstrecke.

Tafel Infopunkt 10
Tafel Infopunkt 10 Tafel Infopunkt 10

Tafel Infopunkt 10
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