Das klare Wasser der Ahr ermöglicht den Blick bis auf den Boden der Flussrinne. Dort liegen neben etwas Sand große und kleine Gesteine. Einige sind noch eckig, die meisten jedoch bereits gerundet, das sind die „Gerölle“. Bei Niedrigwasser liegen sie ruhig am Boden der Ahr. Verstärkt sich die Strömung, wie nach Regenfällen oder bei der Schneeschmelze, beginnen sie über den Boden zu rollen. Sie stoßen gegeneinander – das ist vom Ufer gut hörbar – und schlagen sich dabei ihre Kanten ab bis sie rundliche Formen annehmen.


Eckige Gesteinsblöcke rutschen von den Hängen und gelangen als Blockschutt ins Flussbett der Ahr und ihrer Zuflüsse. Dort werden sie durch die Strömung flussabwärts bewegt. Beim Transport verhalten sich die Gesteine gemäß ihrer physikalischen Eigenschaften unterschiedlich.
Weiche Gesteine wie Tonsteine zerfallen sehr rasch in feine Partikel und werden so zerrieben als Trübe im Fluss transportiert. Härtere Gesteine hingegen – wie Sandsteine oder Kalksteine – verwandeln sich schon nach wenigen Kilometern Transport von eckigen Bruchstücken in Gerölle. Die kleinen Körner, die dabei abgeschlagen werden, bilden den Sand.


In den Flussschottern der Ahr findest Du sehr unterschiedliche Gesteine. Am häufigsten vertreten sind graubraune Sandsteine und dunkle, plattige Tonsteine. Mit etwas Glück und bei genauem Hinsehen findet man auch auffallend blaue kleine Gesteine, sie werden Mariensteine genannt. 


Die Mariensteine können hell- bis intensivblaue Farben annehmen und zeigen häufig kleine Löcher. Sie sind ein künstliches Produkt der historischen Eisenverhüttung, die flussaufwärts in Öfen als Nebenprodukt bei der Erzschmelze entstanden.


Doch man findet diese Gerölle nicht nur entlang des heutigen Flussbettes, sondern auch an den Hängen des Ahrtales, wie kommen sie dorthin? Mehr dazu findet ihr am Infopunkt 11.

Gerölle finden sich auch auf Feldern die über 20m ober dem heutigen Talboden liegen.


Weiße Quarzgerölle: Sie sind aus Quarzgängen entstanden. Entlang von Rissen oder Klüften im Gestein konnten heiße Lösungen mit viel Quarz aus größerer Tiefe eindringen und zu harten Gängen erstarren.
Rote Sandsteine kommen in der Region an der Kyll vor, aus diesem Gebiet hat die Ahr die Gesteine bis hier hin transportiert.


Graue und helle Sandsteine und dunkle glatte Komponenten (links). Rechts, der Abdruck eines Brachiopoden in einem Feinsandstein.

Tafel Infopunkt 8
Tafel Infopunkt 8 Tafel Infopunkt 8

Tafel Infopunkt 8
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