Von der flachen Uferwiese aus blickt man über die Ahr auf die gegenüberliegende Steilwand. Flussabwärts in Richtung der ehemaligen Eisenbahnbrücke treten flach geneigte Sandsteinbänke auf. Sie steigen von links nach rechts, bis unterhalb des Gasthauses „Zur Linde“, leicht an. Auffällig sind die steil stehenden Schichten im unteren Bereich der 35 m hohen Steilwand, sie reichen bis in die Ahr hinein. Wie ist die Entstehung dieser Struktur zu erklären?


Zunächst kam es vor 320 Millionen Jahren, im Karbon, durch tektonische Einengung zur Faltung der devonischen Schichten. Es bildeten sich geneigte Falten mit flachen Südost-Schenkeln und steilen Nordwest-Schenkeln.


Diesen regionalen Faltenbau kann man sich vereinfacht wie bei der hier abgebildeten Eiscreme vorstellen. Die Falten sind hier nach rechts geneigt.


Bei fortschreitender Einengung konnte die Faltung die auftretenden Spannungen nicht mehr ausgleichen und die Falte zerscherte an der schwächsten Stelle: der Faltenumbiegung (links). Der flache Südost-Schenkel (SE) schob sich von links nach rechts schließlich über den steilen Nordwest-Schenkel (NW). Wir stehen also vor einer zerscherten und überschobenen Falte.

Die Ahr folgt etwa von Antweiler bis Schuld mit ihren Mäanderbögen der SW/NE-Ausrichtung des variszischen Faltenbaus. Eine Folge von engen Falten ist von dort bis Schuld durch die Ahr angeschnitten. Dies ist wahrscheinlich kein Zufall. Die sandig-tonigen Wechselfolgen sind hier intensiv tektonisch beansprucht und dadurch leichter durch den Fluss ausräumbar. Dies hat sicher die frühe nlage der Ur-Ahr und die anschließende Talbildung geprägt.

Tafel Infopunkt 9
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